Ebi 7 – all you can eat, but a la carte
Kurzfakten
Name: Hanil Running Sushi
Ort: 1070 Wien, Mariahilfer Straße 112
Preis: Eur 18,95 (Stand April 2015)
Homepage: http://www.ebi-vienna.at
Gesamtbewertung: 5 von 5 Sternen
Dass gerade entlang der wohl belebtesten Straße Wiens ein Restaurant als verborgen gelten kann, mag zunächst verwundern; zumal, wenn es sich bei dem so angesprochenen Restaurant (sagen wir jetzt einmal) um eine Sushi Bar handelt: ein Etablissement also, das sich, jedenfalls stereotypisch, nicht gerade durch eine besonders dezente Aufmachung auszeichnen würde. Das Ebi 7 freilich will sich so gar nicht in das Klischee einfügen, dem in Wien manch ein Lokal genügt, das rohen Fisch auf Reis, (lau-)warme Eiernudeln mit Sojasprossen, vergleichbar erwärmte Miesmuscheln und Frühlingsrollen auf dem Laufband oder von der Karte anbietet. Und insofern dementsprechend auch die oftmals allzu präsenten Hinweisschilder auf den derzeit geltenden Aktionspreis der angebotenen Produkte fehlen, mag es ohne weiteres dazu kommen, dass man das Lokal passiert, ohne es bemerkt zu haben.
Das wäre schade. Denn die Mariahilferstraße 112 bietet im ersten Stock eine der kulinarisch ansprechendsten wir auch gastro-logistisch interessantesten Erfahrungen im Flat-Rate Bereich (werktags mittäglich € 12,95, den Rest der Zeit und Woche – also insbesondere abends – € 18,95) asiatischer Küche in Wien: mittels Tablet-Computer können 30 verschiedene Sushi und Maki-Variationen (besonders empfehlenswert: der Butterfisch) sowie 25 warme Gerichte, die vom Gyoza Schwein (eindeutig über dem Durchschnitt), über Lammkotelett (durchaus interessant), Chili Huhn (Chili Huhn eben…) und den obligaten frittierten Garnelen (man weiß, was einen erwartet) hin zu Thunfischsteak (größenbedingt ein wenig trocken, aber das ist Jammern auf recht hohem Niveau) und einem halben Hummer (einfach, um ihn bestellt zu haben…) reichen.
Der so vereinfachte Bestellvorgang bietet über mehrere Runden auch zurückhaltenden Gästen die prompte Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit dem gleichermaßen flinken wie zuvorkommenden Personal, ohne die angenehme, bloß durch unaufdringliche Hintergrundmusik akustisch angereicherte, Atmosphäre durch lautes Hungergeschrei stören zu müssen. Ungeachtet dessen funktioniert freilich auch die verbale Kommunikation überwiegend einwandfrei, woran eine vergessene Gabel kaum etwas zu ändern vermag: Sie ist den Testerinnen und Testern bedingt durch den übervollen Tisch eigentlich die längste Zeit kaum abgegangen. Kaum abgegangen ist den Genannten auch ein zuweilen monierter mangelnder Variantenreichtum, was die Dessertauswahl anlangt. Man konnte ohnehin nicht mehr.
Die nüchterne Atmosphäre des Lokals lädt nicht unbedingt zum übermäßig langen verweilen nach getaner Tat ein. Man geht gerne; kommt aber auch gerne wieder. Wenn man es findet.
Euer
Mr. C.